Vom Undichtwerden der Seele

… und einem inneren Kern, der heil ist

Vielleicht ist also eine psychische Erkrankung so etwas wie ein Undichtwerden unserer Seele, wie der Hypnotherapeut Stephen Gilligan das nennt.

In unsere Welt zerschlagener Hoffnungen und Erwartungen suchen wir nach etwas, was trägt. Oftmals konfrontiert uns die Erkrankung mit Lebensentwürfen, Ich-Vorstellungen, Beziehungsidealen, die nicht mehr tragfähig sind.

Wir klammern an das, was wir Identität nennen. Es tut weh, Abschied zu nehmen von dem Bild, das ich von mir hatte, stark, erfolgreich, ohne Angst. Wenn etwas vorbei ist, sollten wir uns davon befreien.

Es ist sicher ein schmerzlicher Prozess, sich mit der eigenen Durchschnittlichkeit auszusöhnen. Aber sich von der Anhaftung zu befreien,  das Alte loszulassen, eröffnet die Möglichkeit, Neues zu finden.

Wir sind aufgerufen, durch die Krise hindurch vorzustoßen zu einem inneren Kern, der heil ist. Es kommt darauf an, stärker im Modus des Seins zu leben, also zu erleben statt Dinge zu haben.

 

Literatur

  • Liebe dich selbst wie deinen Nächsten: Die Psychotherapie der Selbstbeziehung von Stephen G Gilligan

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