Beziehung wirkt Wunder

Zur Neurobiologie des Glücks

Unser Gehirn braucht Beziehungen.
Gerald Hüther

Wir brauchen positive Beziehungen, meint der Hirnforscher Gerald Hüther. Heute ist es eine gesicherte wissenschaftliche Erkenntnis, dass unser Gehirn zeitlebens neue Verschaltungen bilden kann. Auch im höheren Alter bilden sich neue neuronale Verknüpfungen, wenn man sein Gehirn entsprechend nutzt. Wenn wir unser Hirn nur zum Fernsehen benutzen, dann bekommen wir ein  Gehirn, mit dem wir gut fernsehen, meint Gerald Hüther.  Es ist wichtig, dass wir unser Gehirn immer wieder auf neue Weise benutzen, neue Verbindungen bahnen und aus eingefahrenen Mustern aussteigen. Das gilt in jedem Lebensalter. Die Frage unseres  geistigen Horizonts und der Leistungsfähigkeit ist direkt davon abhängig, welchen Anforderungen und Herausforderungen wir uns stellen.

Wichtig ist nicht so sehr, wofür wir unser Gehirn normalerweise nutzen. Entscheidend für die Entwicklung ist, wann und wie man sein Gehirn mit Begeisterung benutzt, meint Gerald Hüther.

Nicht die Anregung von außen schafft neue Verknüpfungen. Entscheidend ist vor allem die Begeisterung, mit der neue Anregungen aufgenommen werden. Wir brauchen einen  „Cocktail der Begeisterung“ (gemeint ist der passende Mix an Botenstoffen im Gehirn). Was im Zustand der Begeisterung gelernt wird, das wird gefestigt, gebahnt und strukturiert.

Wir brauchen Erfahrungen, die unter die Haut gehen.
Gerald Hüther

Wichtig sind die Spiegelneuronen. Diese weisen beim Betrachten eines Vorgangs das gleiche Aktivitätsmuster auf, wie es entstünde, wenn wir den Vorgang nicht bloß passiv betrachten, sondern selbst aktiv ausführen würden. Ob wir Handlungen beim Gegenüber beobachten oder sie selbst ausführen, ist für unsere Spiegelneuronen offenbar ein und dasselbe.

Wenn wir eine vertrauensvolle Beziehung zum Gegenüber haben, werden die Spiegelneuronen aktiv. Dieser Prozess läuft völlig unbewusst ab. Positive Beziehungen helfen beim Lernen und bei der Entwicklung.

Eine verkraftbare Herausforderung hilft beim Wachsen und führt zu größerer Widerstandskraft. Entscheidend ist die Dosierung: ein  Stück weit herauszugehen aus der Komfortzone verhilft langfristig zu neuen Erfolgserlebnissen und positiver Entwicklung, vor allem wenn das auf der Basis einer sicheren Bindung und positiver Beziehungen stattfindet.

Was brauchen wir also für Lernen und für unsere Entwicklung?

Es sind vor allem diese Dinge:
Wir brauchen positive Beziehungen, Begeisterung und richtig dosierte Herausforderungen.

Literatur

  • Was wir sind und was wir sein könnten: Ein neurobiologischer Mutmacher von Gerald Hüther

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