Der menschliche Geist als Gasthaus

Zum achtsamen Umgang mit negativen Gefühlen

Der menschliche Geist ist ein Gasthaus.
An jedem Tag kommt ein neuer Gast.

Unsicherheit, Angst oder Melancholie,
manchmal auch ein Moment der Verzweiflung
kommen bisweilen unverhofft zu Besuch.

Begrüße und bewirte sie alle.
Selbst wenn es eine Schar sorgenvoller Geisteszustände ist,
die gewaltsam in dein Haus eindringen
und es belagern.

Selbst dann behandle jeden Gast mit einer annehmenden Haltung.
Vielleicht bereitet er Dich innerlich darauf vor
zu wachsen an dieser Herausforderung.

Dem dunklen Gedanken, dem bedrückenden Gefühl,
begegne ihnen offen an der Tür 
und lade sie zu dir ein.

Sei dankbar für jeden, der anklopft,
denn alle sind gekommen 
mit wertvollen Hinweisen für deine Heilung und Selbstwerdung.

angelehnt an Rumi
„Das Menschsein ist ein Gasthaus“

 

Diese Zeilen sind ein Versuch, die Poesie des Sufi-Mystikers Rumi und die Erkenntnisse der modernen Psychologie in Einklang zu bringen. Achtsamkeits- und akzeptanzbasierte Therapien empfehlen einen achtsamen, nicht-wertenden, annehmenden und akzeptierenden Umgang mit belastenden Gedanken und Emotionen.

Wahrnehmen und beobachten ohne Vergleich und Beurteilung.
Akzeptieren, was ist. Es ist bereits da. Es ist, wie es ist.
Geschehen lassen. Loslassen.
Aufmerksamkeitslenkung auf Heilsames.

 

Loslassen bedeutet, sich ganz bewusst dem Strom der Augenblicke hinzugeben.
Es bedeutet, dass man aufhört, Dinge erzwingen zu wollen, Widerstand zu leisten, oder für etwas zu kämpfen.

Jon Kabat-Zinn

 

Achtsamkeitsmeditationen

Achtsamkeit im Alltag – „MINI-MAX“-Meditationen

Schreiben Sie einen Kommentar