Akzeptanz statt Vermeidung

Von „sauberem“ und „schmutzigem“ Leid

Das beste Mittel für die Auflösung von Verwirrung und Schmerz ist mit dem ungezügelten Geist und unseren Emotionen zu arbeiten.
Pema Chödren

Die achtsamkeitsbasierte Psychologie geht davon aus, dass ein maßgeblicher Teil menschlichen Leidens durch unsere Unfähigkeit oder Unwilligkeit, unerwünschte Gedanken und Gefühle sowie unangenehme körperliche Zustände zu erleben, hervorgerufen wird. Akzeptanz und Achtsamkeit werden als Schlüsselfaktoren für ein verändertes, gesünderes Empfinden angesehen.

Bei den Problemen, die uns belasten, kann zwischen „sauberem“ und „schmutzigem“ Leid unterschieden werden. So jedenfalls sieht es die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT ). Schmutziges Leid entsteht durch den Versuch, mit Hilfe gewohnheitsmäßiger  Verhaltensmuster unangenehme innere Erlebnisse zu vermeiden. Diese reichen von Rückzug über Flucht bis hin zu Betäubung, Argumentieren, übertriebenem Sicherheitsverhalten, spannungsvermindernden Ritualen etc. Diese Strategien haben den entscheidenden Nachteil, dass sie entweder gar nicht oder nur zeitlich sehr begrenzt funktionieren. Zudem sind sie  auch mit erheblichen negativen Konsequenzen für die Lebensführung verbunden.

Unsere Bemühungen sollten sich also eher darauf richten, unsere unproduktiven Kontrollversuche abzubauen, gegebenenfalls im Rahmen einer Therapie.

Wir sollten an der eigenen Bereitschaft arbeiten, auch unangenehme Empfindungen zu erleben. Wir sollten versuchen, belastende Gefühle als das zu sehen, was sie sind und nicht als das, was sie zu sein vorgeben , was sie uns vorgaukeln.

Hierzu gibt es eine ganze Reihe von bewährten und nachweislich wirksamen Techniken und Übungen, die aus  buddhistischen Meditationspraktiken stammen und seit Jahrhunderten praktiziert werden  oder die auf abgesicherten therapeutischen Methoden beruhen.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Klärung von Werten und Lebenszielen, aus denen dann konkrete Handlungsabsichten  abgeleitet werden können.

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