Die Kommunikationsquote des Wohlbefindens

Das Verhältnis zwischen positiven und negativen Botschaften (Losada-Rate)

Barbara Erickson und Marcial Losada haben nachgewiesen, dass der Quotient aus negativen zu positiven Botschaften wesentlich die Leistungsfähigkeit von Teams und die Stabilität von Beziehungen beeinflussen.

Die Losada-Rate ist das Verhältnis zwischen positiven und negativen Aussagen. Eine Losada-Rate von 1:1 besagt, dass eine positive Aussage einer negativen Aussage gegenüber steht. Die Studie zeigt, dass in erfolgreichen Unternehmen die Losada-Rate bei mindestens 2,9 : 1 liegt: Fast drei positive Aussagen stehen einer negativen gegenüber.

Menschen fühlen sich gut, wenn sie glauben, die Dinge im Griff zu haben. Sie sind dann von ihrer Selbstwirksamkeit überzeugt. Diese Überzeugung wird durch überwiegend negative Gedanken und Äußerungen gestört. Positive Gespräche, die Zuversicht und Mut erzeugen, stärken den Glauben an die eigene Selbstwirksamkeit.

Positive Aussagen…

… wie Bestätigungen, Wertschätzung, Ermutigung und gegenseitige Unterstützung sowie aktives Zuhören stärken die Überzeugung, eine Herausforderung bewältigen zu können. Sie machen kreativer, gelassener, widerstandsfähiger,  effizienter und wirken anziehend.

Negative Aussagen…

… sind Abwertungen, Sarkasmus, Zynismus, Entmutigungen, gegenseitiges In-Frage-stellen, Geringschätzung und Aussagen egoistischer Ich-Bezogenheit. Sie schwächen die Überzeugung der eigenen Selbstwirksamkeit und schwächen damit das Team oder die soziale Gruppe.

Übertragen auf den privaten und beruflichen Alltag bedeutet das,…

… dass wir mit unserer Art zu kommunizieren – mit uns selbst und mit anderen – großen Einfluss auf das Wohlbefinden haben. Die grundlegende Formel  gilt im Umgang mit unseren Kindern, in der Familie, in Partnerschaften, im Umgang mit Freunden und in allen Formen sozialer Gruppen. Wir beeinflussen damit direkt die Stimmung, das Stressniveau, unsere Resilienz und die Leistungsfähigkeit.

Wir sind also gut beraten, auf die Inhalte unserer Kommunikation zu achten:

Was wird gerade gesprochen?
Wie wird gesprochen?
Wieviel Kritik wird geübt?
Wieviel Wertschätzung, Anerkennung und gegenseitige Unterstützung gibt es?

Es macht also Sinn, den eigenen Fokus immer wieder bewusst auf positive Wahrnehmungen und Gedanken zu richten. Negativen Themen, sollten wir wenn möglich aus dem Wege gehen.

Glücklicherweise können wir unsere Aufmerksamkeitslenkung, unser Denken und unser Kommunikation – insbesondere auch die mit uns selbst beeinflussen und durch Übung mit der Zeit verändern:

Bist du voller Achtsamkeit, wirst du aufmerksamer, verständnisvoller, liebevoller.

Thich Nath Hanh

Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Deine Worte.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Deine Gefühle.
Achte auf Deine Gefühle, denn sie werden Dein Verhalten.
Achte auf Deine Verhaltensweisen, denn sie werden Deine Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.
Achte auf Dein Schicksal, indem Du jetzt auf Deine Gedanken achtest.

Talmud

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