Distanziertes Erleben unangenehmer Emotionen
Die Bereiche, in denen wir noch wachsen müssen, sind gewöhnlich diejenigen, in denen unsere Abwehr am stärksten ist und bei denen wir am wenigsten bereit sind, auch nur zuzugeben, dass sie existieren.
Wir müssen bereit sein, uns mit Dunkelheit und Verzweiflung auseinanderzusetzen, und dies so oft, wie es notwendig ist, ohne davonzulaufen und uns auf eine der vielen Weisen zu betäuben, mit denen wir versuchen, dem Unvermeidlichen aus dem Weg zu gehen.
Jon Kabat-Zinn
Es ist sinnvoll, die Aufmerksamkeit auf die Bereiche zu richten, die anzuschauen wir am meisten fürchten.Doch wir alle nehmen eine eher vermeidende Haltung gegenüber problematischen und belastenden Emotionen ein. Dies hat aber häufig zur Folge, dass wir die Glut der schmerzenden Emotion quasi immer wieder neu entfachen und so den Boden für belastende psychischen Symptome bereiten. Aus diesem Grund sind die Wahrnehmung und Bearbeitung emotionaler Konflikte in der Psychotherapie von grundlegender Bedeutung. Um eine transformierende Arbeit an diesen Emotionen durchführen zu können, müssen wir zunächst lernen, das Erleben unserer schwierigen Emotionen zu ertragen.
Hierbei kann uns die Achtsamkeit unterstützen, die uns ein distanzierteres Erleben unangenehmer Emotionen ermöglicht.
Eine Strategie der radikalen Akzeptanz problematischer Emotionen lässt uns die generelle Existenz dieser Emotionen anerkennen und damit die untauglichen Versuche der Abwehr des emotionalen Erlebens reduzieren. Akzeptanz ist die Basis einer positiven Veränderung.
Der einzige Weg, unseren Schmerz zu lindern besteht darin, ihn ganz zuzulassen.
Pema Chödren
Literatur
- Den Sprung wagen: Wie wir uns von destruktiven Gewohnheiten und Ängsten befreien von Pema Chödrön und Margarethe Randow-Tesch
- Wer vor dem Schmerz flieht, wird von ihm eingeholt: Unterstützung in schwierigen Zeiten. ACT in der Praxis von Russ Harris und Bernhard Kleinschmidt
